Die Lokalisierung kann über den Erfolg von Software in globalen Märkten entscheiden, und i18next ist ein fantastisches Tool zur Verwaltung von Übersetzungen. Ineffiziente Arbeitsabläufe oder Missmanagement können jedoch zu technischen Schulden, Verzögerungen bei der Veröffentlichung und schlechten Benutzererfahrungen führen. Wir untersuchen 8 Anzeichen dafür, dass die i18next-Einrichtung verbesserungswürdig ist und praktische Lösungen für jedes Problem.
Anzeichen 1: Die Übersetzungsschlüssel sind ein Chaos
Problem:
Unstrukturierte Übersetzungsschlüssel wie btn.1
oder item.a
sind schwer zu interpretieren und zu pflegen. Die Entwickler verschwenden Zeit damit, zu entziffern, was die einzelnen Schlüssel bedeuten, und neue Teammitglieder haben Schwierigkeiten, sich in der Codebasis zurechtzufinden. Ausserdem können sich leicht doppelte Schlüssel mit unterschiedlichen Übersetzungen einschleichen.
Beispiel:
Ein Schlüssel wie form.123.label
gibt nicht an, zu welchem Formular oder Feld er gehört. Wenn ein anderer Entwickler später form.login.username.label
erstellt, kommt es zu einer inkonsistenten Namensgebung.
Lösung:
- Verwendet hierarchische und beschreibende Schlüssel, z. B.
form.login.username.label
. - Implementiert typsichere Übersetzungen mit i18next und TypeScript (Details hier).
- Prüft, ob es sinnvoll ist, die Schlüssel in verschiedene Namespaces aufzuteilen.
Dies hilft, die Übersichtlichkeit zu wahren und gewährleistet eine skalierbare Lokalisierung.
Anzeichen 2: Ignorieren von i18next-Warnungen
Problem:
i18next-Logs liefern wichtige Informationen, um potenzielle Probleme zu erkennen, aber viele Entwickler ignorieren diese Warnungen in der Annahme, dass sie harmlos sind. Das Ignorieren dieser Logs kann zu fehlenden Übersetzungen, Laufzeitfehlern und Leistungseinbussen führen. Beispielsweise führt der Versuch, auf die Funktion t
zuzugreifen, bevor die Übersetzungen vollständig geladen sind, zu fehlerhaften Texten oder Fallback-Texten.
Beispiele für übliche Warnungen:
Probleme bei der Initialisierung:
init: i18next is already initialized. You should call init just once!
No backend was added via i18next.use. Will not load resources.
init: no languageDetector is used and no lng is defined
Lade- und Ressourcenprobleme:
loading namespace ${ns} for language ${lng} failed
key "${usedKey}" for languages "${codes}" won't get resolved as namespace "${usedNS}" was not yet loaded.
Seems the loaded translations were in flat JSON format instead of nested.
Interpolations- und Pluralisierungsfehler:
missed to pass in variable ${matchedVar} for interpolating ${str}
no plural rule found for: ${code}
Beispiel:
I) Warnungen lesen und bearbeiten: Jede Warnung ist ein Anhaltspunkt für ein zugrunde liegendes Problem. Zum Beispiel:
key "${usedKey}" won't get resolved...
weist auf eine unsachgemässe Initialisierung hin - stellt sicher, dassi18next.init
oderi18next.loadNamespace
abgeschlossen ist, bevor auf die Funktiont
zugegriffen wird.missed to pass in variable...
signalisiert fehlende Daten für die Interpolation.
II) Test des Initialisierungsablaufs: Sicherstellen, dass i18next nur einmal initialisiert wird, die Übersetzungen geladen werden und die richtige Sprache erkannt wird.
III) Überwachung von Warnungen in der Produktion: Testet die Software und sucht nach i18next-Warnungen, bevor ihr sie in Produktion gebt. Verwendet Tools wie Sentry oder sonst ein Logging-Framework, um i18next-Warnungen in Live-Umgebungen zu erfassen, damit die Probleme proaktiv behebt werden können.
Wenn diese Warnungen richtig beachtet werden, führt dies zu einer besseren Leistung, präzisen Übersetzungen und einem reibungsloseren Benutzererlebnis.
Anzeichen 3: Die App fühlt sich für Benutzer in verschiedenen Regionen nicht nativ an
Problem:
Selbst wenn die Übersetzungen technisch korrekt sind, kann sich die App für Benutzer in verschiedenen Regionen unbeholfen anfühlen. Das passiert, wenn regionale Unterschiede in Datumsformaten, Währungen, Masseinheiten oder sogar Tonfall ignoriert werden.
Beispiel:
Eine App zeigt deutschen Nutzern ein US-amerikanisches Datumsformat (MM/DD/YYYY
) an, während das erwartete Format TT.MM.YYYY
ist. Diese subtile Unstimmigkeit lässt die App weniger intuitiv und vertrauenswürdig erscheinen.
Lösung:
- Nutzt i18next's Formatierungsoptionen oder Intl APIs um Daten, Zahlen und Währungen zu lokalisieren.
- Befolgt die Richtlinien und Blog-Beiträge, um regionale Nuancen einzubeziehen und eine erfolgreiche Internationalisierung zu implementieren.
Anzeichen 4: Das Manuelle Bearbeiten der Übersetzungsdateien
Problem:
Die manuelle Verwaltung von Übersetzungsdateien ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch fehleranfällig. Das Überschreiben von Dateien, das Zusammenführen von Konflikten oder das Hochladen der falschen Version kann leicht zu Inkonsistenzen oder fehlenden Übersetzungen führen.
Beispiel:
Ein Entwickler kopiert Übersetzungen manuell von einer Umgebung in eine andere und führt dabei versehentlich veraltete oder unvollständige Zeichenfolgen ein. Dies führt zu Diskrepanzen zwischen den Umgebungen, was sowohl das Team als auch die Endbenutzer frustriert.
Lösung:
- Verwendet eine zentrale Übersetzungsmanagement-Plattform wie locize, um die Dateisynchronisation zu automatisieren.
- Integriert Echtzeit-Updates während der Entwicklung, zum Beispiel mit dem locize-Backend (learn more).
Dadurch werden manuelle Fehler vermieden und der Lokalisierungsprozess rationalisiert.
Anzeichen 5: Übersetzer fragen immer wieder nach dem Kontext
Problem:
Wenn Übersetzern der Kontext fehlt, können sie wörtliche oder falsche Übersetzungen erstellen. Dies ist besonders problematisch bei allgemeinen Zeichenfolgen wie Speichern
oder Abbrechen
, die für verschiedene Teile der Anwendung gelten können.
Beispiel:
Der Schlüssel save.button
könnte sich auf das Speichern eines Dokuments, von Benutzereinstellungen oder sogar eines Spielstatus beziehen. Ohne zusätzliche Informationen können Übersetzer seine Bedeutung falsch interpretieren, was zu falschen Übersetzungen führt.
Lösung:
Optionale Standardwerte und kontextbezogene Beschreibungen mit i18next bereitstellen:
1 | i18next.t(key, 'update', 'Button to update user profile'); |
Diese Beschreibungen verdeutlichen die Verwendung und sorgen für genaue Übersetzungen.
Alternativ oder zusätzlich kann man mit Werkzeugen wie locize (learn more) Kontextinformationen verwalten, die Bearbeitung im Kontext ermöglichen oder Screenshots verwenden.
Diese Kontextinformationen sind auch für KI-basierte Übersetzungen wichtig, wie sie hier verwendet werden.
Anzeichen 6: Probleme mit dynamischen Inhalten
Problem:
Dynamische Inhalte wie interpolierte Werte ({username}
) oder Pluralisierungsregeln können zu fehlerhaften Platzhaltern oder schlecht lokalisierten Zeichenfolgen führen. Verschiedene Sprachen erfordern oft unterschiedliche grammatikalische Strukturen, was die Komplexität erhöht.
Beispiel:
Im Englischen könnten wir 1 item
oder 2 items
anzeigen. Im Polnischen variieren die Plurale jedoch in Abhängigkeit von bestimmten Zahlenbereichen und erfordern unterschiedliche Übersetzungen.
Lösung:
- Verwendet die Funktionen Interpolation und Pluralisierung von i18next, um dynamische Inhalte effektiv zu verwalten (mehr dazu).
- Werkzeuge wie locize erkennen Syntaxinkonsistenzen, wie z. B. issue 240, das vor nicht übereinstimmenden Platzhaltern warnt. Ausserdem wird automatisch der richtige Pluralschlüssel für die Zielsprachen vorgeschlagen.
Dieser Ansatz verhindert Laufzeitfehler und gewährleistet grammatikalisch korrekte Übersetzungen.
Anzeichen 7: Der Lokalisierungs-Workflow verlangsamt Releases
Problem:
Wenn das Team bei der Aktualisierung von Übersetzungen auf manuelle Eingriffe angewiesen ist, leidet der Zeitplan für die Veröffentlichung. Agile Workflows erfordern eine kontinuierliche Bereitstellung, und das Warten auf vollständige Übersetzungen kann wichtige Aktualisierungen verzögern.
Beispiel:
Eine neue Funktion ist bereit für den Einsatz, aber sie verzögert sich, weil eine Handvoll Übersetzungen unvollständig ist.
Lösung:
- Verwendet ein Übersetzungsmanagementsystem wie locize, das es Nicht-Entwicklern ermöglicht, Übersetzungen unabhängig zu aktualisieren.
- Automatisiert den Prozess der Übersetzungsbereitstellung durch die CI/CD Pipeline (Details).
Dies entkoppelt die Lokalisierung von der Entwicklung und beschleunigt die Veröffentlichungszyklen.
Anzeichen 8: Testen lokalisierter Versionen ist ein Albtraum
Problem:
Das Testen der Anwendung in mehreren Sprachen ist arbeitsintensiv und anfällig für Versehen. Probleme wie fehlende Schlüssel, Layout-Verzerrungen aufgrund von Textexpansion oder unsachgemässe Rechts-nach-Links-Ausrichtung (RTL) fallen oft unter den Tisch.
Beispiel:
Deutsche Übersetzungen dehnen sich im Vergleich zum Englischen erheblich aus, was Ihre Benutzeroberfläche verzerren kann. Auch arabische Übersetzungen werden in RTL-Layouts möglicherweise nicht korrekt dargestellt.
Lösung:
- Automatisches Testen auf Übersetzungsgenauigkeit mit Frameworks wie Jest oder Cypress.
- Untersucht automatisch neue/fehlende Schlüssel, wie hier beschrieben.
- Bereinigt regelmässig unbenutzte Übersetzungen, um das Testen zu optimieren (Anleitung hier).
Durch automatisiertes Testen und ordnungsgemässes Housekeeping kann man reibungslose und fehlerfreie lokalisierte Veröffentlichungen sicherstellen.
Wie ihr heute mit der Verbesserung beginnen könnt
Die Verbesserung des i18next-Workflows erfordert keine Generalüberholung. Kümmert euch zunächst um die kritischsten Punkte und übernehmt nach und nach die besten Verfahren. Tools wie locize vereinfachen diesen Prozess und machen die Lokalisierung effizienter und zuverlässiger.
Bonus Tip
Fazit
Die Optimierung des i18next-Workflows steigert die Effizienz des Teams und verbessert das Benutzererlebnis. Fängt an, diese Zeichen zu beachten, um ein wirklich globales Produkt zu schaffen. Seid ihr bereit, euren Lokalisierungsprozess zu verbessern? Setzt diese Tipps noch heute um!