Product Localization – global verkaufen?
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Product Localization

In einer zunehmend globalisierten Welt wächst die Zahl neuer Produkte, die internationale Märkte erobern, rasant. Um in diesem dynamischen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, führt kein Weg an einer durchdachten Product Localization vorbei.

Produkte sind längst mehr als physische Waren – sie reichen von mobilen Apps über Webseiten bis zu digitalen Dienstleistungen. Dank digitaler Vertriebswege können Unternehmen heute mit nur einem Klick weltweit Kunden erreichen. Doch um globale Märkte tatsächlich zu erschliessen, gilt es, Sprach- und Kulturbarrieren zu überwinden.

Dabei steht nicht nur die Übersetzung von Texten im Mittelpunkt, sondern auch die umfassende Anpassung an die Bedürfnisse und Erwartungen verschiedener Kulturen und Zielgruppen.

Product Localization ist damit der Schlüssel, um Angebote für internationale Märkte relevant und ansprechend zu gestalten. Wie es genau funktioniert, warum Lokalisierung für den globalen Erfolg entscheidend ist, wie sich Product Localization von reiner Übersetzung unterscheidet und welche Strategien es gibt, um Produkte optimal zu positionieren, haben wir nachfolgend einmal erläutert.

Was ist Product Localization?

Product Localization beschreibt die gezielte Anpassung von Inhalten an die spezifischen Anforderungen eines neuen Marktes.

Der Prozess umfasst die Übersetzung von Texten, die Anpassung von Formaten wie Datum, Zeit oder Währung sowie die Berücksichtigung kultureller Sensibilitäten und regionaler Präferenzen. Am Ende muss sichergestellt sein, dass lokale, kulturelle und funktionale Bedürfnisse berücksichtigt sind.

Darüber hinaus kann es erforderlich sein, technische Änderungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass das Produkt mit lokalen Standards, Vorschriften oder der Infrastruktur kompatibel ist.

Ziel der Product Localization ist es, das Produkt so zu optimieren, dass es für Nutzer in einer bestimmten Region natürlich und intuitiv wirkt und alle lokalen Gegebenheiten erfüllt.

Warum ist Product Localization so wichtig?

Product Localization unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produkte an die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Zielgruppe anzupassen. Ein zentraler Schwerpunkt liegt darauf, die Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit zu steigern.

Warum? Ganz klar: Menschen bevorzugen Produkte, die ihre Sprache sprechen und kulturelle Eigenheiten respektieren. Das stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Verbindung zur Marke.

Was macht Product Localization noch so wichtig?

Sprache und Kultur als Erfolgstreiber

In einer globalisierten Welt entscheidet die Überwindung von Sprach- und Kulturbarrieren über den Erfolg eines Produkts. Studien zeigen, dass 66 % der B2B- und 34 % der B2C-Kunden eher in eine App investieren, wenn diese ein lokal angepasstes Spracherlebnis liefert.

Angesichts der Tatsache, dass nur 25,9 % der Weltbevölkerung Englisch sprechen und 60 % der Webseiten ausschliesslich auf Englisch verfügbar sind, bleibt ein riesiger Markt oft ungenutzt.

Eine frühzeitige Product Localization während der Produktentwicklung schafft einen klaren Wettbewerbsvorteil und ermöglicht es Kunden weltweit, nahtlos zu interagieren.

Schneller und effektiver Marktzugang

Ein integrativer Ansatz, der Produktentwicklung und Product Localization parallelisiert, reduziert die Markteinführungszeit erheblich.

Anstatt Features erst zu entwickeln und später anzupassen, wird die Lokalisierung direkt in den Entwicklungsprozess eingebunden. So lassen sich neue Märkte effizient erschliessen, ohne auf physische Standorte angewiesen zu sein.

Nachhaltige Kundenbindung und Wachstum

Product Localization sichert nicht nur die Verständlichkeit und kulturelle Relevanz für unterschiedliche Zielgruppen, sondern stärkt auch das Vertrauen in die Marke. Ein angepasstes Produkterlebnis fördert die Kundenbindung, erhöht die Wiederkehr und unterstützt langfristigen Umsatz durch einen wachsenden, loyalen Kundenstamm.

Darüber hinaus gewährleistet Product Localization, dass rechtliche und regulatorische Anforderungen des jeweiligen Marktes eingehalten werden. Technische Anpassungen sorgen dafür, dass das Produkt mit regionalen Standards und Infrastrukturen kompatibel ist.

Welche Arten von Product Localization gibt es?

Bei der Product Localization Localization kann man mehrere Ansätze beziehungsweise Arten unterscheiden. Diese sollten und dürfen selbstverständlich miteinander kombiniert werden. Welche Varianten infrage kommen, richtet sich immer nach dem tatsächlichen Bedarf des Unternehmens.

  1. Sprachliche Anpassung
  2. Die Übersetzung von Texten geht über die reine Wort-für-Wort-Übertragung hinaus. Dialekte, idiomatische Ausdrücke und regionale sprachliche Eigenheiten finden Berücksichtigung, um die Kommunikation glaubwürdig und natürlich zu gestalten.

  3. Kulturelle Sensibilität
  4. Farben, Symbole, Bilder und sogar Humor werden so angepasst, dass sie den kulturellen Erwartungen der Zielgruppe entsprechen. Feiertage, Traditionen und lokale Werte fliessen in die Gestaltung ein, um Produkte und Botschaften kulturell angemessen zu präsentieren.

  5. Technische Integration
  6. Digitale Produkte, Software und Schnittstellen orientieren sich an regionalen Standards. Das umfasst Zeichensätze, Betriebssysteme, Netzwerkanforderungen und sogar Ladegeschwindigkeiten.

  7. Rechtliche Konformität
  8. Product Localization erfordert die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen wie Datenschutzrichtlinien, Produktsicherheitsstandards oder Verpackungsvorschriften.

  9. Format- und Währungsanpassung
  10. Von Datums- und Zeitformaten bis zu Masseinheiten und Währungen – alle relevanten Elemente entsprechen mit der Product Localization den Standards des Zielmarktes.

  11. Visuelle Optimierung
  12. Layout, Farbschemata und Design werden gezielt auf die ästhetischen Vorlieben der Zielgruppe abgestimmt. Die visuelle Anpassung schafft einen starken kulturellen Bezug und fördert die Akzeptanz des Produkts.

  13. Funktionale Ausrichtung
  14. Durch die Optimierung der Produkte und Dienstleistungen werden alle spezifischen Bedürfnisse des Zielmarktes erfüllt. Dazu eignen sich Methoden, die individuelle Funktionen oder Features hinzufügen oder entfernen.

  15. Marketinganpassung
  16. Im Bereich Marketing zielt eine Product Localization darauf ab, Kampagnen, Slogans und Werbematerialien den sprachlichen und kulturellen Präferenzen der Zielgruppe anzupassen. Missverständnisse werden so reduziert und Markenbotschaften gestärkt.

  17. Produktmodifikation
  18. Physische Produkte können hinsichtlich Grösse, Material oder Verpackung verbessert werden. Bedienungsanleitungen und technische Details werden im gleichen Zuge ebenfalls lokalisiert.

  19. Kundenservice und Support
  20. Ein lokalisiertes Support-Angebot, einschliesslich angepasster FAQs, Servicezeiten und Sprachunterstützung, stellt sicher, dass Kunden in jeder Region bestmöglich betreut werden

Localization konkret umsetzen

Wie kann man Product Localization konkret umsetzen?

Um ein Produkt erfolgreich für globale Märkte anzupassen, ist die Internationalisierung (i18n) der entscheidende erste Schritt.

Dabei wird das Produkt so gestaltet, dass es von Beginn an flexibel für verschiedene Sprachen und kulturelle Anforderungen ist. Dieser Prozess schafft die Grundlage für eine reibungslose Lokalisierung. Erst durch diese vorbereitenden Massnahmen wird sichergestellt, dass das Produkt problemlos an die spezifischen Erwartungen und Anforderungen eines Zielmarktes angepasst werden kann.

Die anschliessende Lokalisierung erfordert einen durchdachten Ansatz, um kulturelle, sprachliche und funktionale Besonderheiten zu berücksichtigen und so eine optimale Nutzererfahrung zu gewährleisten.

    Marktanalyse und Zielgruppenrecherche

    Zu Beginn sollten die Besonderheiten des Zielmarktes genau untersucht werden. Das umfasst sowohl die Analyse der kulturellen und sprachlichen Eigenheiten als auch die technischen und gesetzlichen Anforderungen. Ebenso gilt es, die Erwartungen der Zielgruppe hinsichtlich Produktfunktionen, Design und Kommunikation zu erfassen.

    Erstellung eines Lokalisierungsplans

    Für eine umfassende Planung der Product Localization werden Ziele definiert, Prioritäten gesetzt und Aufgaben strukturiert. Zudem wird ein Zeitplan aufgestellt und das benötigte Budget kalkuliert. Es ist auch wichtig, die Ressourcen und Verantwortlichkeiten klar zu verteilen, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams oder Dienstleistern effizient zu gestalten.

    Sprachliche Anpassung

    Inhalte müssen nun in die Sprache des Zielmarktes so übersetzt werden, dass sie natürlich und authentisch klingen. Dazu gehört auch die Berücksichtigung regionaler Dialekte, idiomatischer Ausdrücke und des kulturellen Kontexts.

    Professionelle Übersetzer oder Lokalisierungsagenturen sowie dabei genutzte Übersetzungsmanagementsysteme (TMS), die mit der Sprache und Kultur vertraut sind, gewährleisten dafür eine hohe Qualität. Im Anschluss folgen, je nach Bedarf, die kulturelle Anpassung, die technische Lokalisierung, die Format- und Währungsanpassung, die rechtliche und regulatorische Anpassung und die Designanpassungen.

    Testing und Qualitätssicherung

    Nach der Product Localization müssen umfassende Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Anpassungen korrekt implementiert wurden. Sprachliche, technische und kulturelle Aspekte werden dafür überprüft, um Fehler zu vermeiden. Beta-Tests helfen, funktionale und sprachliche Fehler zu identifizieren, während QA-Prüfungen die Einhaltung regionaler Vorschriften und technischer Standards sicherstellen. Ein iterativer Ansatz ermöglicht es, frühzeitig Anpassungen vorzunehmen und potenzielle Probleme zu beheben, bevor sie den Endkunden erreichen.

    Feedback von Nutzern hilft dabei, potenzielle Schwächen zu erkennen und daraufhin die Product Localization zu überarbeiten. Förderlich kann ferner die Zusammenarbeit mit lokalen Experten oder Partnern sein. Sie bringen wertvolle Einblicke in die Besonderheiten des Marktes mit und können dabei helfen, kulturelle Feinheiten besser zu berücksichtigen.

3 Beispiele für Product Localization

Domino’s

hat den indischen Markt mit durchdachter Lokalisierung erfolgreich erobert. Sie passten ihre Speisekarte an lokale Geschmäcker an und integrierten regionale Favoriten wie Paneer Tikka, Chicken Keema und Tandoori-Variationen. Ergänzt wurde dies durch eine strategische Preisanpassung und die Einstellung erfahrener Köche sowie eines spezialisierten Marketingleiters.

Mit einer lokalisierten Webseite und App trugen sie ausserdem der wachsenden Bedeutung der digitalen Essensbestellung Rechnung. Der Erfolg spricht für sich: Von 128 Filialen im Jahr 2006 wuchs das Franchise bis 2021 auf beeindruckende 1.495 Standorte in Indien.

Airbnb

Für Airbnb, dessen Konzept auf lokalen Erlebnissen basiert, ist Product Localization ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Plattform ist inzwischen in 62 Sprachen verfügbar, mit Plänen für eine noch breitere Abdeckung.

Laut Salvo Giammarresi, Leiter der Lokalisierung, steht Airbnb für Produkte und Dienstleistungen, die „kulturell angemessen, lokal relevant und global konsistent“ sind. Dieser Ansatz hat Airbnb geholfen, Nutzer in unterschiedlichen Märkten optimal anzusprechen und das lokale Erlebnis auf globaler Ebene zu fördern.

Nintendo

Auch Nintendo zeigt, wie entscheidend kulturelles Product Localization für internationale Erfolge sein kann. Um amerikanische Spieler in den 1980er-Jahren zu erreichen, lokalisierten sie ihre Spiele nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich. Zensuren, etwa bei Darstellungen von Gewalt oder Tod, wurden vorgenommen, um kulturelle und rechtliche Anforderungen zu erfüllen.

Dieses Feingefühl für Lokalisierung trug dazu bei, Nintendo als eine der weltweit führenden Marken im Gaming-Bereich zu etablieren, mit mehr als 100 Millionen Nutzern jährlich.

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